Aufruf zu Aktionen

Vom 09. bis 12. Dezember trifft sich die internationale Gas-Lobby zum “World LNG Summit and Awards” im Luxushotel Adlon am Brandenburger Tor, um sich für ihre Klimazerstörung zu feiern. Doch wir lassen diese fossilen Konzerne nicht unsere Umwelt und gemeinsame Lebensgrundlage für ihre Milliardengewinne zerstören, sondern stellen uns ihrem Greenwashing entschlossen entgegen. Wir wollen diesen Gasgipfel durch vielfältige Aktionen stören und blockieren und stehen gemeinsam für eine erneuerbare, bezahlbare und klimagerechte Zukunft ein.

Multinationale Konzerne nutzen bei diesem Gasgipfel gezielte Desinformation und Lobbyismus um fossiles Gas als sogenannte „Brückentechnologie“ zu erneuerbaren Energien zu etablieren. Doch dieses Narrativ könnte verlogener nicht sein. Die Treibhausgas-Emissionen von Gas sind wenn der Förderprozess mit betrachtet wird vergleichbar oder sogar deutlich höhere als bei dreckiger Kohlekraft an. Der weitere Ausbau fossiler Gas-Infrastruktur macht das Einhalten der Pariser Klimaziele schlichtweg unmöglich. Fracking-Gas ist ganz besonders schädlich – sowohl für das globale Klima als auch für die lokale Umwelt! Vor allem betroffen davon sind Indigene, People of Colour und die Bevölkerung des Globalen Südens. Ihre und unser aller Lebensgrundlagen werden den Profitinteressen einiger weniger Konzerne geopfert. 

Öl- und Gaskonzerne nutzen dabei aktuelle Krisen aus und versuchen durch gezielte Einflussnahme auf politische Entscheidungen und öffentliche Diskurse ihre durch Ausbeutung gewonnen Profite auszubauen. Sie nutzen dafür ihre Milliardengewinne in Zeiten von explodierenden Heizkosten und Inflation, um teure Lobbyevents für Manager*innen im Regierungsviertel zu veranstalten.

Trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse, jahrzehntelangen Protesten und der immer deutlich spürbaren Klimakrise trifft sich die globale Gaslobby dieses Jahr in Berlin, um neue Geschäfte abzuschließen und sich gegenseitig die “World LNG Awards” zu verleihen – Preise für ihre Umweltzerstörung.

Wir werden uns dieser fossilen Shitshow auf der Straße in den Weg stellen. Aus ihrer Champagner Party machen wir ein öffentlichkeitwirksames Debakel! Statt der fossilen Hinterzimmerparty tragen wir bunten Protest und entschlossenen Widerstand in das Herz Berlins! Die Zeit des “LNG Summits” machen wir zu unseren Aktionstagen: Mit vielen kleineren Aktionen und einer öffentlich angekündigten Massenaktion wollen wir den fossilen Wahnsinn zu unterbrechen und aufzeigen, dass es auch nach Jahrzehnten verfehlter Klimapolitik noch immer nicht zu spät für einen Kurswechsel ist.

Bring deine Freund*innen nach Berlin und schließe dich unseren Aktionen an. Setze mit uns ein Zeichen gegen die Nutzung fossilen Gases, den Ausbau von LNG-Terminals und die Ausbeutung durch neokoloniale Strukturen. Am Montag, den 09.12. finden die letzten Aktionstrainings und Aktionsplena statt. Falls ihr noch nicht wisst wie ihr in Aktion geht, könnt ihr zum Aktionsplenum am 09.12. um 17 Uhr im FMP1, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin-Friedrichshain kommen. Hier könnt ihr auch noch Bezugsgruppen finden, falls ihr noch keine habt.

Wir haben uns für die Aktionen auf einen gemeinsamen Aktionskonsens geeinigt. An der Massenaktion werden unterschiedliche Gruppen mitwirken und für ihre Aktionen jeweils selbstständig werben. Für weitere Infos kannst du auf den folgenden Webseiten Ausschau halten:

Aktionskonsens für Aktionen gegen den World LNG Summit im Dezember 2024 in Berlin

Wir gehen gemeinsam auf die Straße, um den World LNG Summit & Awards zu blockieren, zu stören und gegen die Nutzung von fossilem Gas zu protestieren.  Verschiedene Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung kommen dafür zusammen. Wir haben im Detail unterschiedliche Aktionstraditionen und Analysen, stehen aber gemeinsam für Klimagerechtigkeit. Dieses Dokument legt einen gemeinsamen Rahmen für unsere Aktionen fest. Dieser ist Voraussetzung dafür, dass Aktionen für alle Teilnehmenden transparent und gut einzuschätzen sind; der Aktionsrahmen (konsens) vermittelt dass wir auch in Aktion aufeinander achten und uns unterstützen. Wir sagen, was wir tun, und werden tun, was wir sagen. Alle Menschen, die sich dieser Vereinbarung anschließen, laden wir herzlich ein, sich an der Aktion zu beteiligen.  Ob aktionserfahren oder nicht, alle sollen teilnehmen können.

Wir setzen mit unseren Aktionen ein Zeichen gegen die Nutzung fossilen Gases, den Ausbau von LNG Terminals und die Ausbeutung durch neokoloniale Strukturen. Unser Protest ist angesichts der sich verschärfenden Klimaungerechtigkeit und der fehlenden Maßnahmen der letzten Jahrzehnte notwendig und angemessen. Zu unseren Aktionsformen gehören Blockaden an Orten, wo Entscheidungen zu fossilem Gas getroffen und Lobbyaktivitäten geplant werden und andere Formen des kreativen und ungehorsamen Protests - in kleinen oder größeren Gruppen.

Unsere Aktion werden ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit vermitteln. Wir werden uns nicht von baulichen Hindernissen aufhalten lassen. Unsere Aktionen richten sich nicht gegen die Polizei, Passant*innen, Angestellte. Rettungswägen lassen wir bei Blockaden durch. Die Sicherheit aller Beteiligten hat für uns Priorität. Wir gefährden keine Menschen, verhalten uns ruhig und besonnen, und achten aufeinander und unsere jeweiligen Bedürfnisse. Wir achten darauf, durch unseren Protest nicht den fließenden Verkehr zu gefährden, sondern betreten die Fahrbahn erst, wenn dies für uns und die Autofahrenden sicher ist.

Zusammen übernehmen wir Verantwortung für das Gelingen der Aktion.

Wir führen keine Proteste unter Einfluss von Alkohol oder anderen Drogen durch. Wir haben weder Alkohol noch Drogen dabei.

Mit Aktionstrainings im Vorfeld werden wir uns gut aus unsere Aktionen vorbereiten. In der Aktionen treffen wir Entscheidungen so gut wie möglich basisdemokratisch und gemeinsam.

Keine Person soll sich gezwungen fühlen, in den Protest gehen zu müssen. Ein Ausstieg ist jederzeit möglich. Dies kommunizieren wir dann deutlich an unsere Bezugsgruppe.

Wir filmen und fotografieren unsere Proteste und veröffentlichen diese Aufnahmen. Dabei kann es auch dazu kommen, dass Gesichter auf den veröffentlichen Video- und Bildmaterialien erkennbar sein werden. Uns ist zusätzlich bewusst, dass wir in der Öffentlichkeit stehen und dass unsere Worte in der Presse und der Bevölkerung gegen uns verwendet werden können. Deswegen sind wir bedacht in dem, was wir nach außen tragen und wie wir uns verhalten.

Wir verstehen uns als Teil der Bewegung für Klimagerechtigkeit und sind solidarisch mit allen, die Widerstand leisten gegen die Klimazerstörung durch fossile Energien, gegen die sozialen und ökologischen Folgen des fossilen Kapitalismus und Neokolonialismus. Wir sind solidarisch mit allen Betroffenen globaler Krisen und Kriege. Unsere Kämpfe sind feministisch, antifaschistisch, antirassistisch, antiableistisch, queer, antikapitalistisch, gegen Antisemitismus und jede andere Form von Unterdrückung. Wir haben den Anspruch uns alltäglicher und struktureller Diskriminierungen untereinander und durch unsere Umwelt bewusst zu sein und setzen uns aktiv dagegen ein. Wir bemühen uns, diesem Anspruch auch im Zusammenhang mit unseren Aktionen gerecht zu werden.

a black and white image of an LNG ship